Die Fragen sind: Wer will unterhalten werden? Wer will (darf, kann, muss) "über die Stränge schlagen?"
Die Personen suchen und finden Gefallen an der öffentlichen Aufmerksamkeit, die sie erzeugen. Je mehr Publikum erreicht wird, umso größer erscheint oftmals das, was die Personen als "Erfolg" ansehen. Der Einsatz kann auch zur Selbstausbeutung führen.
Gaukler "schauen dem Volk aufs Maul". Sie sprechen aus und zeigen, was ihm "am Herzen liegt", "was es rührt", "was ihm im Magen liegt" und überzeichnen dazu Schwächen, Missstände, Probleme und "einfache" Lösungen. Die gefälligen Übertreibungen werden häufig lebhaft und streithaft "am falschen Ort", "zur falschen Zeit" und "mit den falschen Personen" diskutiert, z.B. am "Biertisch" oder beim "Kaffeekränzchen". Meistens bleibt es beim (verbalen) "Schlagabtausch".
Die Personen erweisen sich als "Marktschreier", "einsame Rufer in der Wüste", und als "Sprachrohr für Minderheiten, Benachteiligte, Betroffene und Ohnmächtige". Das Gefolge folgt eher wegen der Kunst, weniger wegen der Inhalte, die ohnehin sich fortlaufend ändern.
Erhalten Gaukler Macht, haben "Brot und Spiele für das Volk" einen hohen Stellenwert. "Läuft das Publikum" (das Gefolge) dennoch davon, verstehen die Gaukler die Welt nicht mehr: Sie haben doch "das Beste gegeben" und "alles getan", was von ihnen erwartet und verlangt wurde.